Alpen

Die Alpen habe ich erst in den letzten zwei Jahren für mich entdeckt. Angefangen hat alles mit einer Woche Haselhuhn-Suche in Garmisch-Partenkirchen. Zwar konnte ich das scheue Raufußhuhn nicht finden, wurde aber durch Steinadler, Eulen und Spechte entschädigt. Mir gefiel die Reise so gut, dass ich mich im Anschluss für ein Praktikum im Nationalpark Berchtesgaden beworben hatte. Dort werden seit 2021 Bartgeier ausgewildert. An dem Projekt habe ich schließlich im Sommer 2022 teilgenommen und den Nationalpark, die Geier und die gesamten Alpen in mein Herz geschlossen. Bisher habe ich vor allem die Alpen rund um unsere Landesgrenzen kennengelernt. Aber auch im Süden Frankreichs bin ich in die Alpenausläufer vorgedrungen um dort Gänsegeier zu fotografieren. In den nächsten Jahren habe ich vor die Alpen weiter zu erkunden. 

Die Bartgeier in Berchtesgaden

Bartgeier waren im gesamten Alpenraum eine weitverbreitete Art. In den letzten 200 Jahren durch den Menschen gejagt und ausgerottet war die Art aus dem europäischen Gebirge verschwunden. Seit etwas mehr als 40 Jahren werden mit großer Anstrengung und viel Engagement junge Bartgeier an geeigneten Standorten ausgewildert und mittlerweile hat sich ein Bestand von über 300 Tieren in den Alpen etabliert. „Wilde“ Bruten sind seit einigen Jahren häufiger zu finden, als ausgewilderte Jungvögel. Um die Ostalpen-Population zu stärken wird seit 2021 im deutschen Alpen-Nationalpark Berchtesgaden ebenfalls ausgewildert! Im Sommer 2022 habe ich drei Monate an dem Projekt teilgenommen und kehre 2023 wieder dort hin zurück. 

Wer die Berchtesgadener Bartgeier sehen möchte hat zwei Möglichkeiten:

Jedes Jahr im Frühling (Mai oder Juni) werden in der Halsgrube zwei Bartgeier ausgewildert. Die Halsgrube liegt im Nationalpark, am Rande des Klausbachtals. Am Eingang des Tals ist ein Nationalparkhaus und die Route zu einem Beobachtungspunkt ist ausgeschildert. Der Weg führt mit circa 350 Höhenmetern auf die Halsalm. Von 10 bis 16 Uhr ist dort täglich ein Infostand zu den Geiern aufgebaut. Bis zu dem Stand dauert die Wanderung circa ein Stunde.

Die zweite Möglichkeit ist das Verfolgen der Ausgeflogenen Geier durch die Alpen. Die LBV-Seite (auf das Logo klicken) zeigt die Standorte der GSP-Besenderten Vögel, die in den letzten Jahren ausgewildert wurden. Es ist also möglich den Tieren hinterherzureisen. 

Um adulte Vögel beoachten zu können gibt es in den Alpen viele Orte, an dem die Chancen gut stehen. Mein Favorit ist das Krumeltal, auch „Tal der Geier“ genannt. Es liegt am Rande des österreichischen Nationalpark Hohe Tauern. Dort wurden nicht nur die ersten Bartgeier ausgewildert, sondern seit mehr als 10 Jahren brütet dort ein Paar Bartgeier, welches sich verlässlich vom Wanderweg aus beobachten lässt. Zusätzlich brüten dort Steinadler und es Übersommern Gänsegeier im Tal. Es vergeht kaum ein Moment ohne Sichtung einer dieser Arten. Eine absolute Empfehlung!

Während meiner Zeit im Bartgeier-Projekt im Nationalpark Berchtesgaden hat mich der Natur-Influenzer Chris Kaula besucht. Ich habe ihm von dem Projekt berichtet.

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